Einige Hinweise für den Grafiksammler    
         
         
    Man sagt, dass Sammler glückliche Menschen sind und dies trifft bestimmt auch für den Sammler von Druckgrafiken zu. Wer sich vom Liebhaber für Grafik zu einem echten Grafiksammler weiterentwickeln will, findet hierzu ausreichende Literatur (z.B.: Lothar Lang: Der Graphiksammler, Henschelverlag, Berlin 1979; Walter Koschatzky: Die Kunst der Graphik, dtv, München 1983; u.a.m.). Ich möchte daher an dieser Stelle nur wenige Hinweise geben, die mir sehr wichtig erscheinen und sich im Wesentlichen auf meine Drucke beziehen.    
     
  Von den fünf Gruppen der druckgraphischen Verfahren, dem Hochdruck, Tiefdruck, Flachdruck, Durchdruck und den "Verschiedenen Verfahren", sind Bilder des Tiefdrucks in dieser net-Ausstellung ausgenommen, da sie bereits in der ersten net-Ausstellung ("Der Tiefdruck") gezeigt wurden.  
     
    Es ist nicht immer leicht, die einzelnen künstlerischen Drucktechniken voneinander zu unterscheiden und man muss oftmals die Lupe und mitunter den guten Rat eines Sachverständigen zu Hilfe nehmen, um einen Druck richtig klassifizieren zu können. Die vollständige Kennzeichnung eines Druckes durch den Künstler ist dabei eine große Hilfe und wichtig für die Beurteilung eines Druckes.    
         
    Die Kennzeichnung meiner Drucke nehme ich unterhalb des Bilddruckes vor (Links: Blattnummer und Auflagenhöhe -  Mitte: Titel des Bildes -  Rechts: Signatur oder Name und das Entstehungsjahr).    
         
  Mit Ausnahme von einigen Kupferstichen und Radierungen von Motiven der Innenstadt Wiens (siehe 4. net-Galerie Ausstellung über die Innenstadt von Wien), die in der bekannten Wiener Druckerei Schön manuell gedruckt wurden, habe ich die gezeigten Arbeiten vom Druckstock (Druckform, wie Kupferplatte, Lithostein, Sieb, u.a., von dem der Abdruck auf den Druckträger, meist Papier, erfolgt) bis zum Druck selbst gefertigt. Hierzu nutzte ich die Möglichkeiten in den schulischen Einrichtungen in Berlin und Wien.  
     
  Probedrucke sind Zustandsdrucke vor der Fertigstellung der Druckform und werden von mir nicht signiert.  
     
  Wenn die Druckform fertig gestellt ist und vor einer Auflage ein Abzug für den eigenen Gebrauch gedruckt wird, kennzeichne ich diesen Druck links unten mit  E.A. (Epreuve d' Artiste). und rechts unten mit dem Signum und Entstehungsjahr. Dies sind aber in der Regel nur sehr wenige Blätter von einem Druckstock, wenn überhaupt.  
     
  Die Limitierung für die Auflagen richtet sich nach der Verwendung der Drucke und wird vom Künstler allein entschieden. Da ich die meisten Drucke nur für Ausstellungen vorgesehen habe, ist die erste Auflagenhöhe sehr gering (2-20). Für Durchdrucke (Siebdrucke) und Flachdrucke (Lithographien) können keine weiteren Auflagen gedruckt werden, da es die Druckstöcke hierfür nicht mehr gibt. Für Hochdrucke und Tiefdrucke sind weitere Auflagen grundsätzlich möglich. Zur Kennzeichnung der weiteren Auflagen wird diese durch eine römische Ziffer vor der Blattnummer vorgenommen (z.B.  II 3/20 bedeutet: Zweite Auflage, Blatt Nummer 3 von insgesamt 20 Blättern dieser Auflage). Wenn keine römische Ziffer vor der Blattnummer steht, ist immer die erste Auflage gemeint.  
     
  Der Titel steht in der Mitte der Kennzeichnungszeile.  
     
  Rechts in der Kennzeichnungszeile ist mein Signum oder Name und das Entstehungsjahr des Druckes vermerkt. Das Entstehungsjahr ist das Jahr, in dem gedruckt wurde und nicht das Jahr der Fertigstellung des Druckstockes.  
     
  Mit diesen wenigen Angaben wird sich ein Grafiksammler jedoch noch nicht zufrieden geben. Für ihn sind viele weitere Informationen wichtig, die er in Ausstellungen, aus Katalogen, dem Internet, u.a., erfährt und in seinem Sammler-Katalog zu den erworbenen Drucken vermerkt. Es ist bestimmt ein sehr langer Weg bis man ein anerkannter Grafiksammler wird, doch der Weg dorthin bereitet bestimmt auch viel Freude.