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Leseprobe: Im Tal der weißen Pferde (1. Kapitel, ISBN 978-3-7519-5152-4) |
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1. Am Lagerfeuer
Der Abend war kühl. Vom Tal stiegen Nebelschwaden zu
den Bergkämmen empor. Dies war im Hochsommer auf den Höhen des Thüringer
Waldes nicht ungewöhnlich. Das Wetter wechselte oft plötzlich.
Herwalds Söhne waren schon seit vielen Tagen mit den
Pferden unterwegs. Sie zogen mit ihnen zu den saftigen Waldwiesen des
Mittelgebirges.
Am Rande einer Berglichtung hatten die drei Brüder
neben der Pferdekoppel ihr Lager aufgeschlagen. Es hatte einige Mühe
gemacht, alle Pferde vor dem Dunkelwerden in die Koppel zu treiben. Nach
getaner Arbeit konnten sie sich nun von den Strapazen ausruhen.
Harald, der älteste der Brüder, kontrollierte den
Zaun der Koppel. Siegbert, der Jüngste der Brüder, und Hartwig sammelten
Reisig für ein Feuer. Sie hatten seit dem Morgen noch nichts gegessen und
freuten sich schon auf ein zünftiges Mahl.
In einer Erdhütte neben der Koppel befand sich ein
eiserner Kessel, den sie zum Kochen der Suppe verwenden wollten. Hartwig
versuchte ein Feuer zu entfachen und holte die notwendigen Utensilien aus
seinem Lederbeutel, den er immer bei sich trug. Er legte ein Stück Zunder
auf einen großen flachen Stein. Dann schlug er zwei Feuersteine
gegeneinander, dass Funken absprangen und den Zunder zum Glimmen brachten.
Vorsichtig schob er etwas trockenes Gras an die glimmenden Stellen und
blies. Im Nu brannte es. Jetzt legte er das trockene Reisig darüber und
hatte schon bald ein loderndes Feuer.
Inzwischen hatte Siegbert größere Holzstücke
herbeigebracht, die er auf das Reisigfeuer legte. Es sollte bis zum Morgen
brennen, damit es die Bären und Wölfe von der Koppel fernhielt und sie sich
in der kühlen Nacht ein wenig daran wärmen konnten.
Zu den Aufgaben von Siegbert gehörte es auch, von der
nahen Quelle Wasser zu holen. Er hatte große Angst, wenn er sich vom Feuer
entfernte und in den dunklen Wald gehen musste.
Viele schaurige Geschichten hatte er schon über
Quellengeister gehört. Leise murmelte Siegbert Dankesworte, um diese zu
beschwichtigen. An einer passenden Stelle schöpfte er schnell mit den Händen
den Kessel voll und verließ die Wasserstelle eiligen Schrittes.
Schwitzend erreichte er das Lager und hängte den
Kessel an den Dreibock. Hartwig tat gesalzene Fleischstücke und Kräuter in
das Wasser und schürte fleißig das Feuer. Die Zubereitung des Essens war
seine Aufgabe. Siegbert musste ihm zur Hand gehen und alle Hilfsarbeiten
verrichten, weil er der Jüngste war.
Harald dagegen hatte nur auf die Pferde zu achten.
Die Verantwortung dafür war groß und er schaute immer wieder nach ihnen.
Auch in der Nacht, wenn er aufwachte, ging er zur Koppel und kontrollierte
den Zaun. Kein Geräusch entging ihm. Wenn die Pferde unruhig wurden, war er
gleich hellwach und beobachtete die Umgebung.
Das Fleisch in der siedenden Suppe verbreitete einen
angenehmen Duft und Hartwig kostete unentwegt unter den neidischen Blicken
der Brüder. Ihr Hunger schien gewaltig anzuwachsen. Am liebsten hätten sie
den Kessel vom Bock genommen und die Fleischstücke herausgefischt. Die Suppe
sollte kräftig schmecken und dazu musste das Fleisch noch etwas länger im
Kessel bleiben. Als das Warten für seine Brüder unerträglich wurde, gab er
den Kessel frei. Mit ihren Messern suchten sie nach Fleischstücken.
Der Erfolg war gering, doch der größte Heißhunger
konnte bald gestillt werden. Hartwig nahm nun den Kessel vom Feuer und
stellte ihn auf den Boden. Sie setzten sich alle drei um ihn herum und
löffelten die heiße Suppe. Das tat gut, doch das gesalzene Fleisch machte
durstig.
Siegbert sollte noch einmal zur Quelle gehen und den
Wasserschlauch füllen. Hartwig und Harald wussten, dass er Angst hatte, aber
es machte ihnen Spaß, den Bruder zu ärgern.
Unter Tränen verließ Siegbert die Feuerstelle und
dachte, dass es nur ein böser Traum sei, den er jetzt träumen würde. Auf dem
Weg zur Quelle hörte er es überall rascheln und fühlte glühende Augen von
allerlei Lebewesen auf sich gerichtet. Seine Sinne waren in höchstem Maße
angespannt und die Knie weich wie Butter.
Es war dunkel, obwohl der Mond schien. Siegbert
tastete sich vorsichtig zu der Stelle, wo das Wasser aus einer Holzrinne
rann. Schnell füllte er den Schlauch und bedankte sich diesmal laut bei dem
Quellengeist, damit er ihn auch wirklich hörte und ungeschoren wieder
zurückgehen ließ. Danach eilte Siegbert den Hang hinauf und war erst
beruhigt, als er das Feuer und seine Brüder sah.
„Schaut mal, wer da kommt!“, witzelte Harald.
„Das wird doch hoffentlich kein Geist
sein, der sich zu unserem Feuer verirrt hat.“
Er nahm ein brennendes Holzscheit und warf es zum
Hang hinunter, den Siegbert herauf gerannt kam.
Dieser war froh, bald alles überstanden zu haben. Am
Feuer angelangt, nahmen die Brüder einen großen Schluck aus dem Wassersack.
Hartwig verschloss den Sack und legte ihn neben sich auf den Boden. Er sagte
zu Siegbert: „Du wirst deinen Durst schon an der Quelle gelöscht haben und
brauchst nicht mehr zu trinken.“
Siegbert setzte sich ans Feuer, sagte nichts und
schmollte. Harald nahm den Wasserschlauch und ging zu ihm.
„Hier nimm einen Schluck! Du bist den Hang hinauf
geeilt, hast geschwitzt und viel Flüssigkeit verloren, nur damit unser Durst
schnell gelöscht wird.“
Alle drei setzten sich um das Feuer herum und Harald
begann, wie immer, Geschichten zu erzählen. Er war im letzten Jahr von den
Sippen in den Kriegerstand aufgenommen worden und durfte seinen Vater zu
einem Thing am Königshof begleiten. Das Thing war die wichtigste
Volksversammlung der freien Thüringer. Bei diesen Zusammenkünften beriet man
sich über wichtige Dinge und traf Entscheidungen. Es wurden auch manchmal
Gerichtsverhandlungen abgehalten oder die Götter befragt. Den Vorsitz führte
der König und es dauerte oft mehrere Tage.
Harald hatte die Geschichten seinen Brüdern schon oft
erzählt, doch sie wollten diese immer wieder hören. Jede Einzelheit musste
er berichten. Er verstand es gut, immer wieder etwas Neues einzuflechten.
Mag sein, dass nicht alles stimmte, doch das störte seine Brüder nicht. Sie
waren begeistert von dem, was er sagte und wünschten sich auf das
Sehnlichste, dies alles auch bald einmal selbst erleben zu können. Doch
hierfür waren die beiden Brüder noch zu jung. Siegbert war erst 13 Jahre und
Hartwig 17 Jahre alt.
Mit 14 Jahren wurde man in die Männergesellschaft
aufgenommen und hatte dann ein paar Jahre Zeit, sich als Krieger
vorzubereiten. Dies war das große Ziel eines jeden Jungen und die Zeit
verging ihnen viel zu langsam.
Mit großer Bewunderung blickten sie auf ihren
19-jährigen Bruder Harald, der im letzten Jahr die Prüfungen abgelegt hatte
und nun zu den Jungkriegern des Oberwipgaus zählte.
Dieser Gau umfasste ein großes Gebiet, von der Quelle
der Wip und ihren Zuläufen, der Proll und der Gom, bis hin zum Wilberg.
Das Zentrum dieses Gaus war dort, wo die Bäche Proll
und die Gom in die Wip mündeten. Hier hatten die Sippen gemeinsam einen
Versammlungsplatz und eine Opferstätte errichtet und trafen sich dort an den
heiligen Festtagen.
Die Siedlungen der Sippenverbände lagen zerstreut und
waren durch die bewirtschafteten Flächen voneinander abgegrenzt. Der Wald
und die Gewässer gehörten dem König Bertachar. Ackerland und Wiesen konnten
von allen Sippen genutzt werden. Wenn es hierüber Streitereien zwischen
ihnen gab, schlichtete der Gaugraf, der auch zu dem zweimal im Jahr
stattfindenden Thing am Thüringer Königshof auf die Tretenburg reiste.
Harald war geschickt in der Handhabung des Speers und
der Streitaxt. Auch mit dem Schwert verstand er wacker zu kämpfen. In der
Freizeit zeigte Harald seinen Brüdern, wie man richtig damit umgehen musste.
Hartwigs Stärke lag dagegen im Bogenschießen, aber
die anderen Disziplinen musste er auch gut beherrschen, um selbst einmal
Krieger zu werden.
Es war spät geworden und die Anstrengungen des Tages
ließen bei den jüngeren Brüdern die Augenlider schwer werden. Sie legten
sich neben das Feuer und deckten sich mit einem dicken Schaffell zu. Harald
ging noch einmal um die Koppel herum und kontrollierte, ob alles in Ordnung
war. Dann legte auch er sich zum Schlafen nieder.
Gegen Mitternacht wurden die Pferde unruhig. Harald
war sofort hellwach. Er schaute in die Dunkelheit, konnte aber nichts
Außergewöhnliches bemerken.
Vielleicht war es nur ein Zweig, der vom Wind bewegt
wurde und die Tiere erschreckt hatte. Er nahm ein paar trockene Äste und
legte sie auf die Glut. Das Feuer begann bald wieder zu lodern.
Jetzt hörte Harald ein Knacken im Unterholz und die
Pferde rannten verstört in der Koppel umher. Es musste ein größeres Tier
sein, das sie gewittert hatten, dachte er sich und nahm einen großen
brennenden Ast aus dem Feuer.
Langsam ging Harald in die Richtung des Unterholzes.
Da war das Knacken wieder. Ganz nah, doch er konnte noch immer nichts sehen.
Das Knacken musste von einem schweren Tier verursacht worden sein, nicht von
einem Fuchs oder Wolf. Ein Hirsch könnte es sein, doch der würde nicht nah
zum Lager kommen. Vielleicht war es ein Bär? Die hatten weniger große Scheu
vor den Menschen, besonders, wenn es alte Einzelgänger waren.
Harald ging zum Feuer zurück und weckte Hartwig und
Siegbert.
„Ich glaube, ein Bär ist in der Nähe. Es ist besser,
wenn wir achtsam sind. Siegbert, du gehst zu den Pferden und beruhigst sie!
Ich gehe mit Hartwig zum Unterholz. Wir sehen nach, was da los ist.“
Verängstigt und schlaftrunken schauten die beiden
Jungen Harald an. Sie nahmen jeder einen Speer und ein brennendes Holzscheit
aus dem Feuer und liefen zur Koppel.
Harald versuchte die Pferde zu beruhigen. Es half
nicht viel. Siegbert stellte sich vor das Koppelgatter, als würde er das Tor
zu einem Wallgraben beschützen müssen. Harald und Hartwig verschwanden in
Richtung Unterholz. Die Angst kam in ihm wieder auf, wie beim Trinkwasser
holen an der Quelle. Er dachte daran, was er tun würde, wenn der Bär auf ihn
zukäme und keiner seiner Brüder ihm helfen könne. Bei diesem Gedanken schien
ihm das Herz fast still zu stehen. Doch was war das für ein Geräusch? Es war
nur das laute Pochen seines Herzens, wie er es noch nie vernommen hatte.
Harald und Hartwig gingen bis zum Unterholz, wo nur
mannshohe Bäume standen.
„Wir gehen nicht zu weit von der Koppel weg“, sagte
Harald leise.
„Warum nicht?“, fragte Hartwig.
„Wenn es ein schlauer Bär ist, kann es sein, dass er
uns weglockt und von der Seite zur Pferdekoppel ausweicht. Siegbert könnte
allein nichts ausrichten und die Pferde würden ausbrechen. Wir hätten dann
tagelang zu tun, sie einzufangen.“
Harald hörte wieder das Knacken eines Astes. Es
schien nicht weit vor ihnen zu sein. Er wusste jedoch auch, dass man sich in
der Entfernung bei solchen Geräuschen leicht verschätzen konnte.
„Geh nach rechts zu der freien Fläche!“, flüsterte er
Hartwig zu.
„Wenn wir Glück haben, können wir das Tier
vertreiben.“
„Und wenn es nun gar kein Tier ist? Vielleicht ist es
ein Troll oder eine dunkle Elfe, die uns Angst machen will. Was tun wir
dann?“, fragte Hartwig verängstigt.
Harald blickte zu seinem Bruder und sah, wie der ganz
erschreckt dreinblickte.
„Wir werden bald sehen, was es ist. Du brauchst keine
Angst haben. Ich bin in deiner Nähe.“
Diese Worte beruhigten Hartwig und machten ihm Mut.
Er ging vorsichtig allein zur rechten Seite auf das
Unterholz zu. Nichts war zu hören, alles blieb still. Trotzdem hatte Hartwig
das Gefühl, dass mehrere Dutzend Augen auf ihm ruhten. Er ging langsam
weiter und hielt den brennenden Ast vor sich, damit das Umfeld ein wenig
ausgeleuchtet wurde. Wenn schon er nicht viel sah, dann sollten die anderen
ihn sehen können und vor dem Feuer zurückweichen.
Die Fackel von Harald konnte er kaum noch erkennen.
Er war weitergegangen und manchmal durch einen Baum oder Busch verdeckt.
Allein, ohne Harald, war die Sache beängstigend und ihm fiel auf einmal ein,
wie sich der arme Siegbert gefürchtet haben musste, als er im Dunkeln das
Wasser geholt hatte.
Jetzt hörte auch er ein deutliches Knacken. Es musste
etwa einen Speerwurf entfernt sein. Leise schlich er in die Richtung. Jeden
Schritt setzte Hartwig bedacht, damit kein Zweig unter seinen Füßen brach.
Plötzlich schreckte er zusammen. Ein Brüllen ließ die
Erde erzittern. Schemenhaft konnte Hartwig die Gestalt eines Bären erkennen,
der zu ihm hinsah. Wie erstarrt blieb er stehen. Alle seine Sinne waren aufs
Heftigste angespannt. Davonlaufen würde nichts nützen, der Bär wäre
schneller als er. Hartwig blickte nach links, konnte aber Harald nicht
sehen, auch nicht das geringste Flackern seines brennenden Holzscheites. Nun
fühlte sich Hartwig von allen verlassen und dem Tode nah.
„Odin, hilf!“, schrie er mit heiserer Stimme und riss
dabei seine beiden Arme nach oben. Der Bär erschrak, stellte sich kurz auf
die Hinterbeine und lief davon. In dem Moment kam Harald zu ihm geeilt und
sah, wie sich der Bär entfernte.
„Du hast den Bären vertrieben“, sagte er zu
Hartwig. „Das war ein großes Tier.“
Sie gingen langsam zu der Stelle, wo sich der Bär
aufgestellt hatte. Dort lag ein Hirschkadaver.
Der Bär musste ihn soeben gerissen haben, denn der
Hirsch blutete noch aus einer Wunde am Hals und war warm anzufassen. Harald
suchte nach Abdrücken der Bärenpfoten im sandigen Waldboden.
„Schau her, Hartwig, hier kannst du die Größe seiner
Pfoten erkennen! Es war ein riesiges Tier. Wir hatten Glück, dass er es
nicht auf unsere Pferde abgesehen hat und du ihn vertreiben konntest. Du
bist schon ein tapferer Kerl!“
Diese Worte aus dem Munde seines großen Bruders taten
Hartwig gut. Er war sich nicht mehr sicher, warum der Bär das Feld geräumt
hatte. Möglicherweise störte ihn das Feuer seines brennenden Holzscheites
oder es war das laute Rufen nach Odin.
Was es auch sei, der Bär war weg.
Harald schnitt die Bauchdecke des Hirsches auf und
nahm die Eingeweide heraus. Dabei sah er, dass sich das Tier in einer
ausgelegten Schlinge verfangen hatte.
„Jeder weiß, dass das hier verboten ist. Wie leicht
kann sich ein Pferd verletzen.“
„Wenn wir den erwischen, der das getan hat, werden
wir ihn gehörig verprügeln“, meinte Hartwig, noch ganz aufgeregt.
Harald löste die Schlinge und sah sie interessiert
an.
„Eine Schlinge, wie diese, habe ich noch niemals
gesehen. Das Metall glänzt eigenartig. Lauf zu Siegbert und bring ihn
hierher! Er soll uns helfen, den Hirsch zum Lager zu tragen. Neben der
Koppel ist ein Haufen mit Holzstangen. Von dem bringt eine mit hierher. Wir
wollen den Hirsch daran aufhängen.“
Hartwig rannte zur Pferdekoppel, konnte Siegbert aber
nicht sehen. Der war auf einen Baum neben dem Gatter geklettert.
„Was war es?“, fragte er und blickte ängstlich zu
Hartwig.
Der blieb jedoch stumm, da er die Geschichte lieber
von Harald erzählen lassen wollte. Die lobenden Worte seines Bruders würde
er gern ein zweites Mal hören.
„Komm jetzt endlich herunter von dem Baum! Du sollst
uns beim Tragen helfen!“
Siegbert sprang herunter und folgte Hartwig in das
dunkle Dickicht. Harald hatte den Hirsch fertig ausgeweidet und die Vorder-
und Hinterbeine mit einem Riemen zusammengebunden. Er nahm die Stange und
steckte sie zwischen die Beine des Hirsches.
„Ihr beide hebt das vordere Ende der Stange auf eure
Schultern und ich trage hinten! Wir werden es bis zum Lager schaffen.“
Gleichmäßig hoben sie den schweren Kadaver in die
Höhe und trugen ihn davon.
Am Lagerplatz angekommen, gab Hartwig trockenes
Reisig auf die Glut und entfachte schnell ein großes Feuer. Sie waren alle
noch zu aufgeregt, um weiter schlafen zu können. Siegbert drängte die Brüder
immer stärker, endlich zu sagen, was mit dem Bären gewesen war.
Harald erzählte nun das Ganze aus seiner Sicht.
„Als ich mich von Hartwig getrennt hatte, bin ich
weiter in das Unterholz vorgedrungen. Auf einmal hörte ich rechts von mir
das Brüllen des Bären und rannte in diese Richtung. Ich hörte, wie Hartwig
etwas schrie und sah, ihn wild seine Fackel und den Speer schwenken.
Dann konnte ich auch den Bären erkennen, der
aufgerichtet hinter dem Hirschkadaver stand und zu Hartwig sah. Kurz danach
rannte der Bär davon. Er war riesengroß und ich weiß nicht, wie es
ausgegangen wäre, wenn er Hartwig angegriffen hätte.“
„In diesem Moment haben bestimmt die Götter
mitgeholfen, dich zu beschützen“, meinte Siegbert aufgeregt zu Hartwig
gewandt.
„Was hattest du bei dem Bären geschrien?“, fragte
Harald.
Hartwig zögerte mit der Antwort und die Brüder sahen
ungeduldig zu ihm.
„Ich rief nur ‚Odin, hilf!‘. Danach ist der Bär
gewichen.“
„Da seht ihr, welche Kraft in diesen Worten steckt.
Wenn die Götter mit uns sind, brauchen wir uns nicht zu fürchten und werden
immer siegen“, meinte Harald.
„Kannst du uns noch eine Geschichte erzählen?
Vielleicht woher die Zwerge kommen“, bettelte Siegbert.
„Das ist nicht einfach, denn dann müsste ich bei der
Erschaffung der Welt anfangen und das ist nicht leicht zu verstehen.“
„Du kannst es versuchen und wenn wir etwas nicht
begreifen, fragen wir“, meinte Hartwig.
„Na gut, versuchen wir es! Auch ich verstehe nicht
alles.“
Harald schloss für einen Moment die Augen, um sich zu
konzentrieren.
„Am Anfang der Welt gab es nur Kälte und Feuer. Den
Ort, wo Frost und Nebel sind, nennt man Niflheim und der Ort des Feuers, mit
den lodernden Flammen, heißt Muspelheim. Zwischen beiden liegt ein tiefer
Schlund, wie ein schwarzes Loch. An einer Stelle im eisigen Niflheim schießt
Wasser aus einer Spalte und rinnt dem großen Schlund zu. Die Kälte lässt es,
bevor es hinabstürzen kann, zu Eis gefrieren. Die Eismassen werden immer
größer. Tief im Schlund brodelt es und Hitze und Kälte kämpften dort
miteinander. In dieser Hexenküche der Gewalten sind der zweigeschlechliche
Urzeitriese Ymir und ein zweites Ungeheuer, das einer Kuh mit Hörnern und
Eutern glich, an die Oberfläche gekrochen. Von der Milch der Kuh ernährte
sich der Riese. Eines Tages leckte die Kuh an einem salzigen Eisstück und es
kamen ein Gesicht und der ganze Leib eines schönen großen Mannes zum
Vorschein. Das war Buri, der Stammvater aller Götter, die man die Asen
nennt. Von sich selbst erschuf er einen Sohn und nannte ihn Bör.
Der Riese Ymir war faul und im Schlaf gebar er
verschiedene Lebewesen aus den Schweißdrüsen seiner Achselhöhlen und Füße.
Es entstanden Riesen und Trolle, die sich untereinander wild vermehrten. Der
Ase Bör hatte eine Liebschaft mit der Tochter eines Riesen und sie bekam
einen Sohn. Dieser Sohn hieß Odin und wurde später das Oberhaupt aller
Götter. Somit stammt Odin mütterlicherseits von den Riesen ab. Zurzeit als
Odin geboren wurde, war das Zusammenleben zwischen Riesen und Göttern noch
ganz friedlich. Der Riese Ymir gebar immer mehr gefährlich aussehende
Kinder. Sie nahmen überhand. Odin und seine Brüder überlegten, was sie
dagegen tun könnten. Sie beschlossen, den Riesen Ymir zu töten. Im Schlaf
erstachen sie ihn. Das Blut floss in gewaltigen Strömen aus seinem Körper
und alle Riesen ertranken darin. Nur zwei hatten überlebt. Die Ertrunkenen
wurden in den großen Schlund gespült. Auch die Kuh wurde mit hinab gerissen.
Den Leichnam des Riesen schleppten Odin und seine Brüder zu dem großen
Schlund und bedeckten damit den Abgrund. Nun überlegten sie, was sie weiter
mit dem Toten machen konnten. Sie kamen auf die Idee, eine neue Welt zu
schaffen. Aus dem Blut entstand das Meer, aus dem Fleisch das Land, aus den
Knochen die Berge, aus den Haaren die Bäume und das Gras und den Schädel
nahmen sie als Himmelsgewölbe. Aus dem feurigen Muspelheim, das ganz im
Süden lag, nahmen sie Funken und hefteten sie an die innere Schädeldecke von
Ymir. Es entstanden die Sterne. Ein paar Fleischreste des toten Riesen lagen
noch herum und verwesten. Hieraus sind die Zwerge hervorgegangen. Vier von
ihnen tragen unser Himmelsgewölbe an je einer Ecke und diese Ecken nennt man
Süden, Westen, Norden und Osten. Den Zwergen haben die Menschen auch die
Schmiedekunst zu verdanken und die meisten wunderbaren Dinge, die die Götter
besitzen, kamen aus ihrer Hand. Wir brauchen sie nicht zu fürchten, jedoch
ärgern darf man die kleinen Wichte nicht. Sie sollen dann unberechenbar und
starrsinnig sein. Wer sich mit ihnen anlegt, hat meist den Schaden.“
Hartwig und Siegbert übermannte am warmen Feuer die
Müdigkeit und sie waren eingeschlafen. Von der Geschichte werden sie nur
wenig mitbekommen haben, dachte Harald und deckte die beiden mit einem
Lammfell zu.
Bis zum Morgen blieb alles ruhig. Harald konnte
jedoch nicht einschlafen. Viele Gedanken gingen ihm durch den Kopf.
Eigentlich wollte er noch einen Tag in dieser Waldgegend die Pferdeherde
weiden lassen, aber er entschied sich, in der Früh nach Hause aufzubrechen.
Es könnte sein, dass der Bär am Abend womöglich die Pferde erneut
erschreckt. Sie könnten dann aus der Koppel ausbrechen. Die Suche nach den
Pferden wäre dann nicht leicht, da es immer wieder vorkam, dass sich die
zahmen Tiere den Wildpferdegruppen anschlossen. Die frei lebenden Pferde
waren, wie alles, was im Wald lebte, Königsbesitz. Viermal im Jahr wurden
einige von ihnen eingefangen, um sie zu den Feiertagen, den Sonnenwenden und
Tagundnachtgleichen den Göttern zu opfern. Nur die weißen Pferde durften
hierzu genommen werden. Sie gefielen den Göttern und wurden von ihnen
angenommen. Je weißer und ebenmäßiger sie waren, umso besser. Gescheckte
oder farbige Tiere wurden, wie das andere Wild, das ganze Jahr über gejagt.
Dadurch konnten sich diese Pferde kaum vermehren und aus diesem Grunde
befanden sich in den Wildpferdegruppen mehrheitlich Schimmel.
Am östlichen Horizont war ein roter Schein am Himmel
zu erkennen. Die Morgenröte kündigte sich an und es würde nicht mehr lange
dauern, bis es hell war.
Harald weckte seine beiden Brüder. Diese bereiteten
das Frühstück, welches wieder aus einer gesalzenen Suppe bestand, zu. Als
Beilage gab es noch ein paar handflächengroße Fladenbrote aus Haferschrot.
Die Brote hatte ihnen ihre Mutter mit in den
Proviantsack gegeben und sie waren inzwischen steinhart geworden. Man musste
sie in die Suppe tunken, um sie beißen zu können.
Als die Brüder erfuhren, dass sie schon nach dem
Frühstück zurück nach Hause reiten würden, jubelten sie vor Freude. Zwei
Monde waren sie unterwegs. Hier, auf dem Kamm des Thüringer Waldes, war das
Gras besonders gut und deshalb wurden die Schimmel mehrmals im Jahr auf die
Bergwiesen getrieben.
Harald kannte sich mit Pferden und der Zucht gut aus.
Sie waren der ganze Stolz der Sippe.
Nicht alle Familien im Oberwipgau züchteten Pferde.
Dies war ein Privileg, das nur dem Adel zustand. Es kam auch auf die
Bodenbeschaffenheit an, ob man sich eher auf Viehzucht oder Ackerbau
verlegte.
Nach dem Frühstück packten Hartwig und Siegbert die
Schaffelle zusammen, verstauten den Kessel wieder in der Erdhütte und
Siegbert holte frisches Wasser von der Quelle. Harald war sich sicher, dass
es die beste Entscheidung war, schon heute nach Hause aufzubrechen. Die
Pferde sahen gut genährt aus. Er ging zur Koppel und rief sein Reitpferd zu
sich. Es kam angetrabt und ließ sich streicheln.
Im kommenden Jahr wollte Harald heiraten und die
beiden Sippenältesten hatten bereits über die Morgengabe der Braut
gesprochen. Heidrun soll zu Haralds Sippe ziehen und sie werden dort in
einem eigenen Haus leben. Um die Organisation der Hochzeit brauchte sich
Harald nicht kümmern. Das war ihm recht.
Hartwig hatte den Proviantsack und die Schaffelle auf
dem Packpferd festgebunden. Er musste es an der Leine führen, damit es nicht
zu nah an die Baumstämme kam und die Säcke dort abstreifen konnte. Sie
trieben dann die Herde langsam in Richtung Rodewin. Harald kannte den Weg
gut. Nach ein paar Stunden erreichten sie das Tal, das zum Oberwipgau
führte. Sie kamen in das Quellgebiet der Wip und machten da Rast.
Die Alten erzählten viele Geschichten von diesem Ort.
Hier sollen Elfen wohnen, die aber gut zu den Menschen waren. Gleich
unterhalb der Quellen hatten Biber riesige Dämme von Baumstämmen
aufgeschichtet und somit Teiche geschaffen. Hier tummelten sich viele Fische
und Wasservögel. Für die Menschen des Oberwipgaus war dieses Gebiet heilig
und keiner durfte die Natur verändern. Es war streng verboten, ein Tier zu
töten oder einen Baum zu fällen. Die Tiere schienen das zu wissen, denn sie
zeigten keine Scheu vor den Menschen und ließen sie ganz nah an sich heran.
Siegbert fühlte sich an diesem Ort nicht wohl und
sagte zu Harald: „Vielleicht gibt es hier Nixen oder Trolle, die uns etwas
Böses tun. Wir sollten gleich verschwinden.“
Harald beruhigte ihn.
„Du brauchst keine Angst zu haben. Ich war schon oft
hier. In den unteren Teichen kann man gut baden. Wenn du Glück hast, siehst
du ein paar Elfen. Sie zeigen sich nur Menschen, die guten Herzens sind.“
Elfen würde Siegbert gerne einmal sehen und er lief
los, um sie aufzustöbern.
Die Pferde grasten auf einer kleinen Waldlichtung und
Harald legte sich unter einen Baum. Er döste ein wenig dahin. Er hatte die
letzte Nacht nicht geschlafen und wurde immer müder. Hartwig dagegen
interessierte sich für die Teiche und sah den Fischen zu, wie sie nach
Insekten auf der Wasseroberfläche schnappten. Es war, wie ein fröhliches
Spiel. Die Forellen sprangen manchmal mehrere Handbreit aus dem Wasser
heraus. Es gab auch viele Frösche und Schmetterlinge. Die Sonne spiegelte
sich im Wasser und wenn ihre Strahlen die Flügel der Libellen berührten,
schien es als würden sich diese zu Elfen verwandeln.
Hartwig setzte sich an das Ufer des Teiches und
bewegte seine Füße im Wasser hin und her. Die Frösche ließen sich von ihm
nicht stören. Mit ihrer herausschnellenden Zunge verfehlten sie nur selten
ein Insekt, welches sich gerade an einem Schilfrohr ausruhte.
Es war Mittagszeit und warm. Hartwig überlegte, ob er
sich in das Wasser trauen sollte. Ein Bad würde ihm bestimmt guttun und
seine Kleidung dabei auch gleich sauber werden. Er glitt langsam in das
dunkle Wasser. Da er nicht wusste, wie tief es war, hielt er sich an einem
Busch, der am Ufer stand, fest.
Der Teich war nicht tief. Mit seinen Füßen spürte er
den Grund und das Wasser reichte ihm kaum bis unter die Achselhöhlen. Der
Boden war fest und sandig. Das war ihm angenehm. Nun begann er mit langsamen
Schwimmbewegungen, um weiter in die Mitte des Gewässers zu kommen. Der
Pflanzenwuchs nahm stark zu. Er bemerkte es zu spät. Seine Beine verfingen
sich immer mehr in dem Pflanzengewirr und es kam ihm vor, als würden viele
unsichtbare Hände ihn festhalten. Es war ihm unheimlich zumute. Was, wenn es
Nixen waren, die ihn in ihr Wasserreich mitnehmen wollten? Das soll es
gegeben haben. Es gab niemand, der wieder zurückgekommen war. Nein, zu den
Nixen wollte er nicht. Mit letzter Kraft löste er sich von den langstieligen
Pflanzen und schwamm ans Ufer.
Erst auf dem Trockenen fühlte er sich sicher.
Hartwig zog sein Hemd und die Hose aus und spannte
sie in ein Astkreuz. Der Wind sollte die Kleidung schnell trocknen.
Nackt lief er zu der kleinen Lichtung, wo die Pferde
standen. Er musste wohl sonderbar ausgesehen haben, denn von Weitem hörte er
Siegbert vor Schreck aufschreien. Der hatte seinen Bruder nicht gleich
erkannt und glaubte, dass ihm ein Troll entgegenkommen würde. Durch den
Krach wurde Harald munter. Er hatte verschlafen. Sie mussten aufbrechen,
denn der Weg bis Rodewin war noch weit.
„Los, schnell auf die Pferde! Wir müssen uns sputen,
wenn wir noch vor der Dunkelheit zu Hause sein wollen“, rief Harald und
klatschte in die Hände.
Hartwig ritt nackt. In der einen Hand die Zügel, in
der anderen den Stock mit seinen aufgehängten Kleidern. Es sah komisch aus.
Als sie die erste Siedlung erreichten, sahen die
Leute ganz verwundert zu ihm und die Mädchen kicherten. Hartwig störte es
und er sagte zu ihnen: „Warum kichert ihr dämlich, stimmt etwas nicht?“
Die Mädchen lachten weiter und rannten in eine Hütte.
Er zog das halbtrockene Hemd über und ritt der Herde schnell hinterher.
Harald wollte noch einen kurzen Besuch bei dem Sippenältesten Ulrich in
Alfenheim machen. Das gehörte sich, wenn man an einer Siedlung vorbeikam.
Der Sohn des Sippenältesten war ein enger Freund von ihm und er hatte ihn
schon mehrere Monde nicht gesehen. Ulrich empfing die unerwarteten Gäste vor
seinem Haus. Udo, sein Sohn, war leider nicht da.
„Seid gegrüßt, Herr Ulrich. Ich freue mich, euch zu
sehen. Aber wo ist mein Freund Udo?“
„Herzlich willkommen und stärkt euch von eurem langen
Ritt! Die Pferde sind ganz verschwitzt.“
Die Schimmel blieben inmitten des Platzes stehen, der
von den Hütten und Häusern der Siedlung umschlossen war. Voller Neugierde
und Bewunderung streichelten die Leute über ihr silbern glänzendes Fell.
Alle Tiere waren gut genährt und ebenmäßig weiß. Es war kaum eine dunkle
Stelle auf dem Fell zu sehen.
Ulrichs Frau brachte einen Tonkrug mit Met und
reichte ihn Harald. Der nahm einen großen Schluck daraus und gab den Krug an
Ulrich weiter. Es ging der Krug von Mann zu Mann und auch Hartwig und
Siegbert sollten einen großen Schluck nehmen. Sie waren beide froh über das
Angebot, denn der Sippenälteste würdigte sie damit als Männer.
Ulrich sprach nun zu Harald: „Mein Sohn Udo ist schon
seit einem halben Mond zum Königshort verreist. Er will dort einige
Schwerter, die wir geschmiedet haben, gegen etwas Passendes eintauschen.
Vielleicht kommt er schon in ein paar Tagen zurück und bringt schöne
Geschenke für die Frauen und Kinder mit.“
„Das ist schade, dass ich ihn nicht sehe, aber
vielleicht kann er mich besuchen, wenn er wieder da ist.“
Hartwig war inzwischen zu der Hütte gegangen, in der
die beiden Mädchen verschwanden. Sie saßen am Türeingang und lachten immer
noch. Der Met war ihm etwas in den Kopf gestiegen und er merkte, wie er
leicht schwankte. Das mussten auch die beiden Mädchen beobachtet haben und
riefen ihm entgegen: „Du musst schon lange geritten sein und hast wohl das
Laufen verlernt? Sollen wir es dir wieder beibringen?“
Sie sprangen auf ihn zu und zogen ihn an beiden
Händen zur Tür der Hütte. Er ließ alles mit sich geschehen. Der Met hatte
ihm seine Sinne vernebelt und ihm war schwindlig.
„Du hast ein nasses Hemd an und wirst dich erkälten“,
sagte Ursula.
Sie zog ihm das Hemd aus.
Gislinde, ihre jüngere Schwester, rieb ihm mit Stroh
über den Rücken, als würde sie ein Pferd trocken reiben. Sie sagte zu ihrer
Schwester: „Gislinde, geh ins Haus und hole trockene Kleidung für unseren
hübschen Jungen, damit er nicht friert!“
Sie lief ins Haus und kam bald danach mit einem
kleinen Bündel in der Hand zurück.
„Hier habe ich etwas Passendes für ihn.“
Sie zogen Hartwig ein Hemd und eine Hose an.
„Nun gefällst du uns schon besser, du tapferer Held.
Jetzt siehst du aus, wie ein richtiger Krieger“, meinte Ursula und die
Mädchen fingen von Neuem an zu lachen. Hartwig ging schwankend zu den
Pferden und schwang sich auf seinen Schimmel. Um ein Haar wäre er auf der
anderen Seite wieder heruntergefallen.
Harald, der die Tiere nie aus seinen Augen ließ,
drängte nun, nach Hause zu reiten. Er konnte Siegbert nicht sehen. Doch da
erkannte er, dass dieser auf einer Bank eingeschlafen war. Er weckte ihn und
half ihm auf sein Pferd. Dann ritten sie eilig mit der Herde weiter, in
Richtung Heimat. |
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